Warum das Schlafen in getrennten Betten gut sein kann

Eine schöne Vorstellung. Ein Liebespaar liegt völlig ineinander verknotet im Bett und findet gemeinsam in den geruhsamen Schlaf. Eine romantische Idee, doch die Realität sieht in Deutschen Schlafzimmern meist ganz anders aus. Denn spätestens dann, wenn die große Verliebtheitsphase vorüber ist und die rosarote Brille abgenommen wird, wird es ernst und es ist mit der Ruhe vorbei. Während er lieber noch einmal im Lichtkegel der Nachttischlampe den Laptop im Bett aufklappt und arbeitet, will sie in völlig abgedunkeltem Raum ihren Schlaf finden. Und wenn sie lieber bei geschlossenem Fenster zu fast jeder Jahreszeit schlafen will, hätte er am liebst ein Bett im Freien und würde dort auch am beten schlafen können.

Das Ding mit dem Ehebett und dem geruhsamen Schlafen ist so eine Sache und beschäftigt viele Paare und Experten schon seit Jahrtausenden. Im Alter entscheiden sich Partner oftmals für ein getrenntes schlafen in getrennten Betten und sogar Räumlichkeiten, die Gründe hierfür sind immer gleich: Jeder möchte seine ganz eigenen Rituale zum Einschlafen und Durchschlafen einhalten können.

In Ruhe einschlafen können

Das getrennte Schlafen wird vielmals erst im fortschreitenden Alter bei Paaren durchgeführt. Denn das Kuscheln, das sexuelle Begehren und das eng beieinander liegen findet meist nur in der Anfangszeit der Liebe großen Anklang. Da werden eigentlich störende Faktoren, wie das Schnarchen des Partners oder das unruhige Herumstramplen der Partnerin in der Nacht gerne hingenommen. Solange man die Nähe des jeweiligen Partners bedingungslos sucht. Mit den Jahren der Beziehung allerdings, werden die Prioritäten anders verteilt. Berufstätige wollen und benötigen Schlaf und desto weniger sie davon bekommen, umso verärgerter sind sie über diesen Zustand. Fenster auf, Fenster zu.Licht an, oder aus. Rollo runter, oder nicht. Die Bettdecke ist zu dick, das Kissen zu dünn, das Laken nicht weich genug. Und dann kommen noch die persönlichen Eigenarten der Partner hinzu. Jeder Mensch folgt beispielsweise einem ganz eigenen und persönlichen Einschlafritual. Die einen lesen, die anderen stecken sich Ohrstöpsel in die Ohren, um ja dem nächtlichen Schnarchen zu entkommen. Andere träumen jede Nacht aufs neue lautstark und schlafen unruhig, bis überhaupt nicht oder wandern mindestens drei Mal und mehr zur Toilette. Für den Partner im Bett, der eigentlich nur in seinen geruhsamen Schlaf finden will, ein Alptraum.

Getrennte Verhältnisse

Der Wunsch in getrennten Betten schlafen zu wollen, kommt meist unweigerlich mit der Zeit und Dauer einer festen Beziehung. Und das muss auch nicht gleich eine Beziehung zerstören. Im Gegenteil: Denn die Sehnsucht nach Ruhe und Schlaf ist natürlich und auch notwendig für unseren Körper und Energiehaushalt. Um allen Störfaktoren der Nacht aus dem Weg gehen zu können, ist das Schlafen in getrennten Betten und auch Räumen die beste und effektivste Möglichkeit. Tatsächlich ist es sogar so, dass schon unsere Vorfahren dieser Praxis nachgingen und sich beispielsweise nach dem Geschlechtsakt wieder in ihr eigenes Bett verkrochen und himmlisch schliefen. Nur in Wintermonaten, wenn das Heizten der Räume nicht möglich war, rückte man enger zusammen und schlief mit der ganzen Familie quasi wenn möglich unter einer Decke.